Anton Atzenhofer
Stefan Atzenhofer
Lucas Bahl
Gerd Bauer
Pascal Clautour
Jordi Closa & Anja Kudsi
Frank Drechsler
Jürgen Durner
Martin Graf
Christoph Haupt
Therese Helfrich
Ariane & Alexa Herpich
Gerhard Loos Michael Matthaeus Martha
Anders Möhl
Uschi Neuwert
Carsten Raab
Wicky Reindl
Kerstin Rohlfs
Karin Roth
Jürgen Rosner
Horst Schäfer
Philipp Schuster
Armin Stingl
Irma Stolz
Thomas Timmermann
Fredder Wanoth
Verena Waffek
Moni Zidak
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Bereits in den 60er Jahren machte der bekannte Fotograf Horst Schäfer in New York Aufnahmen, die Mitarbeiter der Firma „Fabulous Fakes“ bei Ihrer Arbeit zeigen. Fabulous Fakes hatte sich auf die Herstellung möglichst authentischer Kunstfälschungen spezialisiert. Die in der Galerie Atzenhofer ausgestellte Fotoreportage zeigt Ihnen, wie aus einer fabrikneuen Skulptur eine Jahrhunderte alte römische Statue wird. Frisch gemalte Bilder altern durch feinen Kaffeeaufguß und nagelneue Rahmen werden mit Stahlketten solange abgeschlagen, bis sie im zerkratzten, leicht ramponierten Charme vergangener Jahrhunderte erstrahlen.
Als eine Art Hommage an die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo hat der Berliner Künstler Stefan Atzenhofer deren letztes Werk, ein Stilleben mit Wassermelonen neu aufgelegt. Durch eine kleine Ergänzung verhalf er dem Gemälde mit dem Titel „Viva la Vida“ (es lebe das Leben) zu einer noch fröhlicheren Ausstrahlung.
Christoph Haupt ist weithin bekannt, zum Einen für sein Lieblingsmotiv, die grazile asiatische Schönheit, zum Anderen aber auch für einen ganz speziellen Stil, mit dem er seine Motive vollkommen überzeichnet, man könnte beinahe sagen „überdehnt“. Seine Damen haben überlange dürre Körper, Hälse, Finger, dazu winzige Füßchen und riesige Köpfe, wie wenn sie aus der Vogelperspektive gezeichnet wären, was sie aber - dem Blickwinkel der Bilder nach - nicht sind. Erstaunlicherweise wählte Haupt für seine „Fälschung“ kein Kunstwerk aus dem Fernen Osten. Seine wunderschöne Interpretation der „Geburt der Venus“ von Botticelli ist zwar für jeden Haupt-Kenner sofort als dessen Werk identifizierbar, erfüllt aber doch einige der beschriebenen typischen Zeichen-Charakteristika des Künstlers nicht.
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Die Idee für diese Ausstellung verdanken wir Auguste Renoir. Sein 1881 gemaltes „Frühstück der Ruderer“ war ein Bild, das sich seit Generationen im Familienbesitz der Galeristin befand. Das Bild hatte nur einen entscheidenden Fehler, es handelte sich nicht um ein schönes großes Ölgemälde, sondern um einen Kunstdruck im Din A4 Format. Als sich der Nürnberger Maler Anton Atzenhofer der Aufgabe annahm, seiner Galeristin und Lebensgefährtin endlich zu einem Originalgemälde der begehrten „Frühstücksszene“ zu verhelfen, hatte das zudem den Vorteil, dass einige kleine Änderungen gegenüber der Vorlage von Renoir umgesetzt werden konnten. Der etwas zu putzige Frauentypus des französischen Impressionisten entsprach ebenso wie der düstere Hintergrund des Bildes nicht der Idealvorstellung des Fälschers und so entstand 128 Jahre nach dem ersten ein zweites „Frühstück der Ruderer“ in einer sonnigeren Variante.
Als das Thema „Fälschungen von Lieblingskunstwerken“ kurze Zeit später mit verschiedenen Künstlern besprochen wurde, stellte sich heraus, dass jeder irgendein Vorbild unter den Malern der Vergangenheit hatte, dessen Stil oder dessen Werke entweder schon kopiert wurden oder es endlich werden sollten. So entstand eine vielfältige Auswahl an Bildern zum Thema „Gefälschte Meisterwerke“, die bis Ende Juni in der Galerie Atzenhofer bewundert werden kann. Ein Teil der Künstler hat sich mit dem Anfertigen möglichst originalgetreuer Kopien beschäftigt. Andere Arbeiten zeigen Abwandlungen, Verbesserungen und Interpretationen weltbekannter Kunst oder beschäftigen sich in irgendeiner Form mit dem Thema „Fälschung“.
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Jürgen Durner hat sich auf Spiegelungen spezialisiert, was uns zu gleich mehreren phantastischen Meisterwerken in einem einzigen Gemälde verhilft. Auf dem berühmten Bildnis Vermeers einer „jungen Dame mit Perlenhalsband“ spiegelt sich ein weiteres bekanntes Kunstwerk.
Jürgen Rosner hat eine ganz erstaunliche Maltechnik, die ihre besondere Wirkung dann entfaltet, wenn man sich von den Bildern ein Stück weit entfernt. Aus zahlreichen ca. 1x1 cm großen, farbigen und mit Wachs überzogenen Quadraten entwickelt er Bilder, die in der unmittelbaren Nähe sehr kunstvoll und ein wenig mysteriös erscheinen. Entfernt man sich einige Schritte, dann erkennt man ganz klar ein besonders schönes Werk Vermeers: das Mädchen mit dem Perlenohrring.
Von Anton Atzenhofer wurde ein Gemälde weiterentwickelt, das auf einer Vorlage des berühmtesten Künstlers unserer Stadt basiert. Im Gegensatz zu Dürers Entwurf des „großen Rasenstücks“, das in der Wiener Albertina zuhause ist, blüht auf dem vollendeten Kunstwerk eine Sonnenblume.
Der Cartoonist und Lokalpatriot Gerd Bauer hatte zum Thema „Berühmte Meisterwerke“ ein besonders schönes, noch kaum bekanntes, weil gerade erst entdecktes Kunstwerk seines vor ca. 500 Jahren lebenden Kollegen Albrecht Dürer zu bieten: den betenden Hasen.
Aus unserer Nachbarstadt Fürth kommen die schönsten Gemälde Egon Schieles, der mit seinem Fälscher Michael Matthaeus Martha die Vorliebe und vor allem auch die beeindruckende zeichnerische Begabung für offensiv erotische Bilder teilt. Sechs absolut typische lustvolle „Schiele-Damen“ wurden täuschend echt nachproduziert.
Die Bandbreite der ausgestellten Kunst reicht von einer wunderschönen Skulptur aus der Altsteinzeit, der sinnlich üppigen „Venus von Willendorf“ (Philipp Schuster) mit mystischer Ausstrahlung bis hin zu den sehr modernen Bildern zeitgenössischer Maler, wie z.B. den völlig klaren, beinahe puristischen „Farbraumkörpern“ Gotthard Graubners (Verena Waffek).
Bei der Zusammenstellung dieser Ausstellung entstand auch das Konzept für eine neue Serviceleistung der Galerie Atzenhofer: Die Herstellung professioneller Kopien jedweder Lieblingsgemälde. Wer das Originalwerk seines Favoriten unter den großen Meistern nicht in seinen Besitz bringen kann, z.B. weil das Gemälde nicht verkäuflich ist, kann sich über die Galerie Atzenhofer eine Kopie anfertigen lassen. Je nachdem welcher Zeichenstil, welche Kunstrichtung und welcher Gemäldetypus gewünscht wird, kann der geeignete Fälscher vermittelt werden. Genaue Konditionen, individuelle Wünsche und alle sonstigen Details werden in einem persönlichen Gespräch geklärt.
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