GALERIE ATZENHOFER


Chang Min Lee
Jürgen Wolf

»Affen im Tanzpalast«


18. Juni bis 23. Juli 2016
Donnerstag bis Samstag · 13.00 bis 19.30 Uhr

Um den aus Schweinfurt stammenden Künstler Jürgen Wolf kennen­zu­lernen, mussten wir in dessen Wahl­heimat Köln reisen. Fränkisch spricht er noch immer, obwohl er viel in der Welt herum­ge­kom­men ist. Im Übrigen ist er aber ein offen­herzi­ger Kölner ge­worden. Dem Theo­logie­studium in Würz­burg und Wien schloss sich ein Studium der Kunst­ge­schichte und Kunst in Frank­furt an. Seit 1990 arbeitet er in Köln, versendet Gemälde in alle Welt und stellt seine roman­tisch bizarren Bild­kompo­si­tionen in Öster­reich, Japan, den USA, in vielen deutschen Städten und endlich auch in Nürnberg aus. Seine kleinsten Werke sind auf Holz­kästen ge­malte, detaillierte An­sichten barock über­ladener Zimmer, in denen sich gern wilde Tiere wie Zebras, Bären, Hasen, Vögel, aber auch nackte Menschen auf­halten. In Größe und Auf­machung erinnern diese kunstvoll kompakten Bild­objekte an dicke historische Erfolgs­romane. Die wunder­bar alt­modisch an­gehauch­ten Motive mit ironischer Komponente haben Sie mit Jürgen Wolfs etwas größeren Formaten auf Lein­wand gemeinsam.

Der Anreiseweg zu Chang Min Lee war deutlich kürzer. Seit seinem Kunst­studium in Seoul stellte der Süd­koreaner in Korea, Hongk­ong, England, Holland und Deutsch­land aus. Seinen Lebens­mittel­punkt hat er glück­licher­weise, seit Ab­schluss des zweiten Kunst­studiums als Meister­schüler von Professor Ralph Fleck, in Nürnberg. Lees Öl­gemälde unter­scheiden sich von Wolfs Arbeiten in fast allem. „Groß“ ist ein wichtiges Wort in seinem Werk. Chang Min Lee malt groß­flächig mit groß­zügig dickem Farb­auftrag. Über­groß­formatig, komplette Wände be­deckend, ent­stehen absurd lustige und völlig skurrile Motive, in denen als einziger Be­rührungs­punkt mit dem Kölner Kollegen, wilde Tiere eine sehr große, ja die Haupt­rolle spielen. Affen jeder Art, vom Pippi Lang­strumpf-Format mit niedlichen Kapuziner­äffchen über Paviane, Gorillas bis hin zum Riesen-Orang Utan, dazu Papa­geien, Schweine, Hunde, Adler und viele andere kunter­bunte Vögel in origi­nellen Situationen. Kleine Formate des koreanischen Malers gibt es zwar, irgend­wie wirken sie aber auch eher groß.

Veranstaltungen während der Ausstellung:

Hotel Olympic · Szenische Lesung mit Jürgen Wolf
und Till Brinkmann
mehr

Tauberflüstern · Buchvorstellung und Lesung mehr