GALERIE ATZENHOFER

Johannes Grützke · Christoph Haupt

Gemälde · Zeichnungen · Druckgrafik · Dichtung | 26.11.2011 bis 11.02.2012

Christoph Haupt · Die Mädchen von Shenzen

In China fand der Maler die perfekte Inspiration und ca. eine halbe Milliarde Musen in Form junger Chinesinnen. Seiher gilt Asien im ganzen und dem weiblichen Teil der Bevölke­rung im Besonderen sein größtes Interesse. Dieser Passion haben wir wunderbare Bilder in einem ganz eigenen Stil zu verdanken. Ein Mal- und Zeichen­stil, in dem ein unbedarfter Betrachter vielleicht eine Art Karikatur der dar­gestell­ten Bevölkerungs­gruppe ent­decken könnte: Riesen-Köpfe mit winzigen Seh­schlitzen, insekten­hafte, lange dürre Glied­maßen. Tatsäch­lich war das Karikieren aber nicht Haupts Anliegen, er verstärkte lediglich die von ihm verehrten Formen der Asiatinnen in den für seinen Geschmack wesentlichen Punkten.

Seine weiblichen Wesen können nie schmal­gliedrig und zierlich genug sein, die Gesichter niemals zu asiatisch geprägt. Haupt malt die komprimierte Form der chinesi­schen Schönheit, ein Konzentrat sozusagen und eine ganz eigene Form der Paradies-Wesen aus dem Reich der Mitte.

Da also der absolut über­wiegende Teil von Haupts Werken Asiatinnen in den ver­schiedensten Lebens­situationen zeigt, kann man in der aktuellen Ausstel­lung von einer kleinen Sensation sprechen. Gleich zwei Bilder zeigen nicht nur keine Chinesen, sie zeigen auch keine Frauen. Neben einem E.T.A. Hofmann-Portrait, das aus dem Privat­domizil des Künstlers stammt, gibt es auch eine völlig neue, wunderbar romantische Darstellung mit zwei Jagdhorn-Bläsern nebst Steuermann auf einem Schiff bei Stralau, angelehnt an ein histori­sches Gemälde.

Christoph Haupt
Karl Friedrich Schinkel und Peter Wagner bei Stralau

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